Persönliches:
Pflanzen waren schon immer sehr wichtig für mich, aber eben "normale" Zimmerpflanzen wie Efeu, Drachenbäume, Yucca-Palmen usw.
Doch 2009 entdeckte ich in einem Baumarkt (der mit drei orangefarbenen Buchstaben!) einen riesigen Tisch mit fleischfressenden Pflanzen: Sonnentau, Venusfliegenfalle, Kannenpflanzen und Schlauchpflanzen. Ich war fasziniert, obgleich die angebotenen Pflanzen einen kümmerlichen Eindruck machten, und nahm spontan drei verschiedene Karnis mit: Eine Nepenthes (Kannenpflanze), eine Drosera capensis alba (weißer Kapsonnentau) sowie eine Dionaea muscipula (Venusfliegenfalle).
Zuhause angekommen durchsuchte ich das Internet nach Informationen bzgl. der Haltungsbedingungen und wurde fündig: Sonne, kalkfreies Wasser, Staunässe. Mehr nicht? Scheint ja easy zu sein! Jedoch wurde teilweise auch zu Terrariumhaltung, Zusatzbeleuchtung, Kultivierung im Moorbeet, speziell gemischtem Substrat uvm. geraten. Das verunsicherte mich etwas, denn ich konnte nur den Standort auf dem Fensterbrett ohne Glaskasten oder Zusatzbeleuchtung bieten.
Auf die Gefahr hin, dass die Pflanzen jämmerlich eingehen würden, versuchte ich es jedoch trotzdem und siehe da:
Meine "Schützlinge" wuchsen und gediehen. Die Dionaea bekam eine prächtige Blüte, ebenso die Drosera. Nur die Nepenthes schwächelte anfänglich.
Ich wollte mehr wissen. Ich kaufte mir Bücher, durchsuchte intensiver das Internet und wollte mehr Pflanzen, andere Farben, andere Formen.
Fensterbank 1 war bald gut gefüllt, somit musste mehr Platz her. Sämtliche "normale" Zimmerpflanzen verschenkte ich an Freunde/Familie.
Zu dem Spitznamen Karnivoren-Hexe kam ich, weil sich die Karnis bei mir "wie Unkraut" vermehrten.
Inzwischen stehen nur noch "Insektenkiller" an den Fenstern und die Vermehrung, das Teilen, Umtopfen und die Pflege machen mir immer mehr Freude.
"Belohnt" werde ich von meinen Pflanzen selbst, denn in der Küche sind keine Obstfliegen mehr zu finden, im Schlafzimmer keine Stechmücken und verirrt sich mal eine Wespe ins Kinderzimmer, finde ich diese nach wenigen Stunden in einer Schlauchpflanze.
Lediglich aus Platzgründen muss ich mich dann und wann von einem oder mehreren Schützlingen trennen und tue dies bisher u. a. über eBay oder Pflanzen-Foren.
Mit dem Verkauf erwirtschafte ich allerdings kein Vermögen und möchte mich auch nicht damit bereichern, sondern finanziere so mein Hobby weiter. Denn leider bekommt man die ein oder andere Farbgattung nur über spezielle Online-Shops, die viel Geld für sehr kleine Karnivoren verlangen.
Da ich zu Beginn meiner "Karnivoren-Sucht" Angst vor zu hohen Kosten hatte, möchte ich mit dieser Homepage klarmachen, dass Karnivoren alles andere als kostenintensiv sind.
Weder ein Terrarium noch spezielle Lampen sind nötig, solang man sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnt und nicht ausschließlich kultivierungsintensive Karnivoren bevorzugt.
Für mich sind und bleiben Karnivoren ganz normale Zimmerpflanzen, die ich in meiner Wohnung halte und mit Sorgfalt pflege, jedoch weder in einem Terrarium, noch mit Zusatzbeleuchtung oder Wärmehaus.
Und das ist durchaus möglich!
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Nachtrag:
Aus gesundheitlichen Gründen musste ich im Sommer 2013 Abschied von meinem größten Hobby nehmen.
Aufgrund der Diagnose, die mich aus der Bahn warf, und der darauffolgenden langwierigen Therapie, musste ich sämtliche Pflanzen abgeben und habe selbst nur noch drei bis vier zu Hause stehen.
Daher sind aktuell keine Pflanzen mehr bei mir erhältlich, jedoch gebe ich gerne Tipps, wenn sich Fragen bzgl. der Kultivierung ergeben.
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